Ice, Ice, Baby – vier Eisaktivitäten zum Ausprobieren
Neben bekannten Aktivitäten wie Schlittschuhlaufen und Eisklettern, ganz zu schweigen von Eisessen, gibt es noch vieles mehr, was man mit Eis machen kann. Auch wenn nicht jede davon ganz risikofrei ist, lässt die folgende Einführung in aufregende Eisaktivitäten bestimmt niemanden kalt.
Eisfischen
Eine Anglerpraktik, die vor allem in nördlichen Ländern wie Schweden, Norwegen, Kanada oder Russland Popularität geniesst, ist das Eisfischen. Hierbei werden auf zugefrorenen Gewässern mit Eisbohrern Löcher, sogenannte Wuhnen, gebohrt, durch welche dann versucht wird, Fische zu fangen. Die Angelrute des Eisangelns unterscheidet sich von jener anderer Angelmethoden dadurch, dass sie um einiges kürzer ist, so misst sie meist nur um die 20 Zentimeter.
Obwohl das Eisfischen vor allem in nördlichen Regionen praktiziert wird, wächst die Beliebtheit auch in der Schweiz. Unter anderem beim Oeschinensee, dem Arnensee und anderen lässt sich in den Wintermonaten eisangeln. Das kann dann auch gerne in einem kleinen Abenteuer münden, denn um zum Beispiel den Arnensee zu erreichen, braucht es zusätzlich eine dreistündige Schneeschuhwanderung.
Grössere Seen hingegen können ungleichmässig gefrieren, entsprechend muss man hier vorsichtig sein.
Wer sich dazu entscheidet, Eisangeln zu gehen, sollte ein paar Dinge beachten: Neben guter Ausrüstung wie warmer Kleidung, guten Schuhen, dem Eisbohrer und der Rute ist es besonders wichtig, zu kontrollieren, ob das Eis wirklich dick genug ist. Sicheres Eis im Winter ist mindestens 25 Zentimeter dick. Dabei gilt, je kleiner der See, desto schneller sind diese Verhältnisse erreicht, umso sicherer ist das Eisangeln. Grössere Seen hingegen können ungleichmässig gefrieren, entsprechend muss man hier vorsichtig sein. Leichtsinn ist ohnehin fehl am Platz und so sollte man auch nie allein Eisfischen gehen.
Eisschwimmen
Eine weitere nicht ganz risikofreie Tätigkeit ist das Eisschwimmen. Dabei handelt es sich um das Baden in Gewässern nahe null Grad. Nicht zu verwechseln mit dem nahen Verwandten, dem Winterschwimmen. Grundsätzlich gilt, alles unter der Wassertemperatur von vier Grad ist Eisschwimmen, alles darüber Winterschwimmen.
Wer es also extrem kalt mag, kann sich im Eisschwimmen versuchen. Dafür werden in zugefrorenen Gewässern grosse Löcher in die Eisschicht gehackt, um dann mit Leitern in das eiskalte Wasser zu steigen. Dabei bleibt das Eisbaden nicht nur ein flüchtiges Vergnügen, denn dadurch werden das Immunsystem gestärkt, die sportliche Leistungsfähigkeit gesteigert und es wirkt sich sogar positiv auf die Psyche aus. Das liegt an der verbesserten Durchblutung aufgrund der abwechselnden Warm-Kalt-Reize. Um diese Steigerungen zu erreichen, muss das Eisbaden allerdings regelmässig ausgeführt werden.
Beim Eisbaden ist aber grosse Vorsicht geboten. Um risikofrei Eisbaden zu gehen, ist eine gute Vorbereitung unerlässlich. Dazu gehören das Trainieren mit kalten Duschen, Atemtechniken, sich genügend Zeit zu lassen und der Check, ob der Körper überhaupt in der Verfassung ist, die Belastung auszuhalten. Wer beispielsweise Bluthochdruck oder Herzkrankheiten aufweist, sollte keinesfalls eisbaden. Ein gesunder Kreislauf ist Grundvoraussetzung dafür. Da man auch nie weiss, wie der Körper auf die kalten Temperaturen reagiert, sollte man nie allein eisbaden. Eisschwimmen kann lebensgefährlich sein, wenn man nicht auf diese Dinge achtgibt.
Eissegeln
In den Niederlanden des 17. Jahrhunderts entstand eine Eisaktivität, die es vor allem für Geschwindigkeitsbegeisterte in sich hat: das Eissegeln. Diese spezielle Segelart entstand, als Seeleute versuchten, ihre Boote trotz Eisschichten zu nutzen. So waren die ersten Eissegler kleine Lastschiffe mit montierten Kufen. Heute gibt es verschiedenste Modelle und es werden Wettkämpfe, ähnlich wie die Sportwettfahrten der Segelschiffe, die sogenannten Regatten, organisiert.
Eissegeln ist die gegenwärtig schnellste Windsportart.
Beim Eissegeln liegt man Flach in kleinen windschnittigen Booten, ausgestattet mit drei Kuven und natürlich einem Segel. Da die Windkraft fast unmittelbar in Geschwindigkeit umgesetzt wird, schafft man es mühelos, 100 km/h zu erreichen. Der Geschwindigkeitsrekord liegt bei 135 km/h. Damit ist das Eissegeln die gegenwärtig schnellste Windsportart. Diese hohen Geschwindigkeiten sind nicht nur eine Herausforderung für die Ausrüstung, sondern auch für den Körper der Segelnden. Wer das Eissegeln also ausprobieren will, sollte fit genug dazu sein. Zudem ist es auch nervlich anstrengend, eines dieser Schlittenschiffe bei den hohen Geschwindigkeiten unter Kontrolle zu halten. Wichtig ist auch zu beachten, dass es eine gewisse Grundausrüstung für das Eissegeln braucht. Warme und sichere Kleidung ist unverzichtbar, genauso wie Schutzbrille, Helm und Schuhe mit Spikes, um das Wegrutschen auf dem Eis zu verhindern.
Eisstockwerfen
Beim Eisstockwerfen versuchen zwei Mannschaften, die Stöcke möglichst nahe an die sogenannte Daube zu werfen. Früher handelte es sich um einen hölzernen Würfel, heute ist die Daube meist rund und aus Gummi. Sie dient als Ziel beim Eisstockwerfen. Es werden sechs Kehren gespielt. Eine Kehre ist der eistockwerferische Fachbegriff für eine Runde. Mannschaften, die es während dieser Kehre schaffen, ihre Stöcke möglichst nahe an die Daube zu spielen, werden mit Punkten belohnt. Der nächste Stock gibt drei Punkte, jeder andere, der näher liegt als der beste des Gegners, gibt noch zwei Punkte. Das Gewinnerteam erhält zwei Punkte, bei einem Unentschieden erhalten beide je einen Punkt.
Um Eisstockwerfen zu spielen, braucht man ein Eisstockset, bestehend aus Stockkörper, Stiel und Laufsohle. Ebenso sind gefüttertes, rutschfestes Schuhwerk oder Spikes an den Schuhen zu empfehlen, damit man sich gehsicher auf dem Eis bewegen kann. Die zu bespielende Eisfläche sollte zwischen 10 und 28 Metern lang und mindestens drei Meter breit sein.
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