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Sparen Finanzen

Die grossen Budgetfallen lauern im Alltag

24.07.2018
von SMA

Der verantwortungsvolle Umgang mit Geld ist den Schweizerinnen und Schweizern in die Wiege gelegt. Das zumindest besagt die landläufige Meinung. Doch Statistiken widersprechen dem Klischee: So befindet sich beinahe jeder fünfte Schweizer Haushalt in einem Zahlungsrückstand. Wie stellt man also sicher, dass immer etwas Geld auf der hohen Kante bleibt?

Das Sparschwein darf mit Fug und Recht als ein inoffizielles Maskottchen der Schweiz bezeichnet werden. Für ein Land der Banken ergibt das auch durchaus Sinn. Doch die allgemeine Vorstellung, dass die Schweizerinnen und Schweizer fleissige Sparer sind, täuscht. So meldeten beispielsweise vergangenes Jahr die Experten des Vergleichsportals comparis. ch, dass laut einer von ihnen durchgeführten Umfrage mittlerweile fast jeder dritte Einwohner schon einmal einen Privatkredit aufgenommen hat (der im Übrigen primär zur Finanzierung eines Autos genutzt wird).

Etwas weniger aktuell, aber noch immer aussagekräftig sind die Zahlen des Bundesamtes für Statistik zum Thema «Verschuldung» aus dem Jahr 2013. Die Untersuchungen zeigten, dass 40 Prozent der Bevölkerung in einem Haushalt mit mindestens einer Art von Schulden leben. Acht Prozent sogar in einem Haushalt mit mindestens drei verschiedenen Schuldenarten. Als «Schuldenart» werden unter anderem Leasingverträge, Kleinkredit/Konsumkredite, Ratenzahlungen, Verschuldungen bei Familie oder Freunden, die nicht im selben Haushalt leben, Zahlungsrückstande oder Kontoüberziehungen verstanden.

Dennoch ist das Anlegen von Rücklagen sicherlich besser, als die Anhäufung von Schulden.

Die Gründe für diese Verschuldungsformen in der Schweiz sind komplex – und unterscheiden sich massgeblich; je nachdem ob eine Einzelperson, eine Familie oder Jugendliche betroffen sind. Die Materie ist zu weitreichend, um sie im Rahmen dieses Textes vertiefen zu können. Die Grundfrage lautet vielmehr: Wie verhindert man Schuldenfallen? Und wie gelangt man hinaus, wenn man erstmal hineingetappt ist?

Sparen lohnt sich nicht – oder doch?

Es ist ein Argument, welches aktuell immer wieder zu hören ist: Sparen ergibt keinen Sinn, es lohnt sich nicht. Denn wer sein Geld bei den Banken deponiert, erhält heute kaum mehr etwas dafür. Die Experten von «Cash» bringen es auf den Punkt: «Momentan braucht es nicht viel, um im Vergleich der Sparzinsen aufzufallen. Die Appenzeller Kantonalbank und die Regiobank Männedorf bezahlen auf ihren Sparkonten 0,25 Prozent Zins und sind damit nationale Spitze – bei einem schweizweiten Durchschnitt von 0,08 Prozent.» Zum Vergleich: 2013 lagen die Zinsen je nach Bank bei etwa 1,5 Prozent. Viel Rendite kann man also nicht mit dem Sparvermögen erzielen.

Dennoch ist das Anlegen von Rücklagen sicherlich besser, als die Anhäufung von Schulden. Eine gute Grundlage, um eine Verschuldung zu vermeiden liegt darin, stets die Übersicht zu behalten über die eigenen Einnahmen und Ausgaben – ein Budget macht genau das möglich. Auf der Website von Budgetberatung Schweiz (budgetberatung.ch) gibt es nebst einer App auch diverse Budgetvorlagen zum Download sowie Fallbeispiele. Die detaillierte Aufstellung des persönlichen Geldflusses hilft dabei, das Einkommen optimal einzuteilen. Zudem zeigt ein Budget auf, in welchen Bereichen Korrekturen möglich oder nötig sind. Budgetberatung Schweiz empfiehlt, das eigene Budget jährlich zu überprüfen und eventuell anzupassen.

Die Untersuchungen zeigten, dass 40 Prozent der Bevölkerung in einem Haushalt mit mindestens einer Art von Schulden leben.

Der Weg zurück ins Plus

Die Gegenüberstellung von Einkommen und Ausgaben ist eine gute präventive Massnahme gegen eine Verschuldung. Doch was kann man tun, wenn man sich bereits in den roten Zahlen befindet? Schuldenberatung Schweiz hat auf schulden.ch ein übersichtliches Merkblatt erstellt, dass Betroffenen helfen soll, ihre Geldkompetenzen zu verbessern. Dadurch soll es möglich werden, auch mit einem knappen Budget alle wichtigen Zahlungen vornehmen zu können. Ebenfalls finden Betroffene und Interessierte die Kontakte von regionalen Beratungsstellen sowie diverse Informationsmaterialien, die sich auch an Eltern, Jugendliche und Unternehmen richten.

Sparen leicht gemacht

Die grossen Budgetfallen lauern im Alltag, weiss man bei der Schuldenberatung. Das fängt bereits beim täglichen Zahlungsverkehr an. So ist es ratsam, Kontoführungsgebühren zu vergleichen und immer mit Bargeld zu bezahlen – denn das Zahlen per Karte distanziert einen vom Geldbetrag. Wer Geld im Ausland beziehen will, sollte dies möglichst an einem Bankomaten tun und nicht am Bankschalter, da der Bargeldbezug am Schalter häufig noch teurer als allfällige Gebühren am Automaten ausfällt. Darüber hinaus empfiehlt Schuldenberatung Schweiz, zum Abheben nicht etwa zur Kreditkarte, sondern zur Post- oder Maestro-Karte zu greifen. Die Gebühren für Letztgenannte seien meist wesentlich günstiger als für Kreditkarten.

Generell lohnt es sich, Preise zu vergleichen. Das Internet macht dies relativ einfach. Doch ist Vorsicht geboten: Wer von einem Computer in der Schweiz in ausländische Internetshops gelangen will, wird automatisch auf den Webshop von Schweizer Händlern umgeleitet. Denn ausländische Internetshops erkennen Schweizer Computer an ihrer IP-Adresse. Die teilweise massiv günstigeren Preise im ausländischen Shop bleiben somit für Schweizer verborgen. Eine VPN-Verbindung kann hier Abhilfe schaffen. Und auch im «realen» Einkaufsleben sollte man aufmerksam sein, um verkaufsfördernde Massnahmen in den Geschäften zu kontern. Ein Beispiel: Teure Produkte stehen in den Läden meist auf Augenhöhe. Die guten Angebote sind in den unteren Regalen zu finden.

Weitere Spartipps auf schulden.ch

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