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Editorial Lifestyle Men

Wahres Glück für Männer kommt von innen

19.10.2019
von SMA

Der Weg von eingebildeter zu wahrer Lebensfreude für den Mann

Was macht Männer zu glücklichen Männern? Was erfüllt sie mit tief empfundener Freude am eigenen Mann-Sein? Wenn Männer begeistert sind, dann sind sie es meist über besondere Leistungen im Sport oder Beruf. Aber kaum ein Mann ist begeistert von und an seinem eigenen Dasein als Mann. Männer bewegen sich vor allem im Tun und Leisten nach aussen, weniger im Sein und Fühlen nach innen. Für seine Innenwelt – sein Denken, Fühlen, Empfinden und erst recht für sein Lieben – interessiert sich kaum ein Mann. Glück und Freude haben jedoch mit Fühlen und mit Lieben zu tun. Ich kann mich nicht glücklich denken und Glück wird weder von Amazon noch von eat.ch geliefert.

Immer noch erliegen viele dem Irrtum, Lebensglück müsse hart erarbeitet werden. Auch, es würde dann als Bonus oder Belohnung von aussen kommen, meist von einer Frau. Männer dürfen endlich begreifen, wie wir als Mensch und als Mann ticken. Sie dürfen anfangen, sich für das Wesentliche, für ihre Innenwelt und ihr Gefühlsleben zu interessieren.

Auch von den erfolgreichsten Männern, die es im Beruf zu Ansehen, Geld und Macht gebracht haben, wissen wir aus Untersuchungen1, dass sie innerlich zu den Unsicheren und nicht Glücklichen gehören. Sie bilden sich ein, glücklich zu sein, fühlen es jedoch nicht. Das liegt daran, dass kleinen Jungen bis heute niemand sagt, dass erst ein reiches Gefühlsleben, die Liebe zu sich selbst und das bejahende Fühlen all seiner Gefühle, auch der vermeintlich schwachen, absolut notwendig ist, um sich im Leben authentisch, selbstbewusst und stark zu fühlen.

Immer noch erliegen viele Männer dem Irrtum, Lebensglück müsse hart erarbeitet werden und würde dann als Bonus oder Belohnung von aussen kommen.

Die wahrhaft starken sind die, die den Mut haben, ihr Herz zu öffnen für ihre Ängste, ihre Kleinheit, Scham und Schuldgefühle und zu lernen, sie bewusst zu durchfühlen. Der «normale Mann» scheut dies und läuft vor sich weg. Er hat Angst vor allem Schwachen von aussen wie auch in seinem Innern. Auch hat er gelernt, ein Schauspieler zu sein, so zu tun «als ob». Er macht eine Show (und keine besonders gute) und zeigt eine Fassade gedachter, aufgesetzter Männlichkeit.

Bis heute erkennen die wenigsten Männer, dass nicht ihre Arbeit das Wesentliche in ihrem Leben ist, sondern ihre innere Beziehung zu sich selbst als geistig-emotionales und körperliches Wesen, das sich ihre ganze liebevolle Aufmerksamkeit und Pflege wünscht. Den Körper pflegen und trainieren tun viele, aber in Bezug auf ihr Seelenleben, ihr Gefühlsleben und auf ihr Männerherz, sind sie weitgehend emotionale Analphabeten geblieben, weil das Thema Gefühle und Selbstliebe als unmännlich gilt.

Kein Wunder, dass viele Männer am Ende ihres Lebens bereuen, ihre ganze Kraft in ihren Job gesteckt zu haben.² Für die Pflege ihrer Beziehung zu sich selbst und ihrer eigenen Innenwelt sowie zu Freunden und ihrer Familie blieb oft nur wenig Zeit.

Darum meine Empfehlung: Männer, fangt an, euch fühlend euren Gefühlen zu stellen und auf euer Herz zu hören. Es ist weiser als unser Verstand! Unser Herz sagt uns über das Gefühl, was sich stimmig anfühlt und was nicht, was wahre Freude ist und was aufgesetzte. Jeder Mann hat ein Herz, das sich freuen will und das lieben will. Wenn er beginnt, sein Herz zu öffnen für das bewusste Fühlen und die Liebe zu sich selbst, dann öffnet er die Tür zu wahrer, tief empfundener Lebensfreude.

1 Walter Hollstein, Was vom Manne übrig blieb, S. 195 ff

2 Bronnie Ware, Was Sterbende am meisten bereuen

Text: Robert Betz

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