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Als Unternehmen mit Risiken umgehen

04.11.2020
von Fatima Di Pane

Auf jede Eventualität vorbereitet zu sein, ist ein Erfolgsfaktor, den Unternehmen nicht ausser Acht lassen sollten. «Fokus» weiss, was modernes Risikomanagement ausmacht.

Der Erfolg eines Unternehmens wird stets von Risiken bedroht, seien sie unmittelbar, in weiter Ferne oder fast unmöglich. Sich auf Eventualitäten vorzubereiten, ist für langfristigen Erfolg essenziell. Im Jahre 2020 befinden wir uns mitten in einer globalen Pandemie, welche den Alltag aller Unternehmen auf den Kopf gestellt hat. Unternehmen mit einem effektiven Risikomanagement überstehen solche Zeiten um einiges leichter. Doch was bedeutete Risikomanagement genau und – noch wichtiger – wie läuft dieses ab?

Externe und interne Risiken

Ein effektives Risikomanagement bereitet ein Unternehmen auf eventuell-kommende Krisen vor. Dabei lassen sich die möglichen Risiken in mehrere Kategorien aufteilen. Grob kann man zwischen externen und internen Risiken unterscheiden. Externe Risiken sind beispielsweise eine Pandemie, politische Umbrüche oder konkurrierende Firmen. Bei internen Risiken kann es sich beispielsweise um Fehler in der Führung oder Interessenskonflikte und Fehleinschätzungen innerhalb der Firma handeln. Wenn sich ein Unternehmen darüber klar wird, welche Risiken die Firma bedrohen, kann man vorzeitig handeln. Beispielsweise kann man die Kontrolle und die Früherkennung verbessern, und bereits ein Plan beim allfälligen eintreten einer Krise festsetzen.

Verschiedene Sichtweisen mit einbeziehen

Doch wie läuft der Prozess beim Risikomanagement ab? Das Unternehmen muss sich erstmal über die möglichen Risiken und deren Auswirkungen bewusst werden. Dies mag sich simpel anhören, ist jedoch aufwendiger als es scheint. Um alle möglichen Risiken zu sammeln, müssen Mitarbeiter aus allen Sparten und Abteilungen des Unternehmens zu Wort kommen, vom CEO bis zu Einsteigenden.

Bei der Sammlung der Risiken besteht die Tendenz, den Blick zu sehr nach aussen zu richten und die internen Risiken ausser Acht zu lassen. Dies muss man unbedingt verhindern: Untersuchungen der 50 grössten Firmenpleiten der letzten Jahre haben gezeigt, dass die Gründe für sämtliche Zusammenbrüche in internen Risiken zu finden waren. Beispielsweise gehörte der Energiekonzern Enron einst zu den grössten Unternehmen der USA. Aufgrund Bilanzfälschungen musste das Unternehmen 2001 jedoch Insolvenz anmelden. 20 000 Menschen verloren ihre Jobs.

Untersuchungen der 50 grössten Firmenpleiten der letzten Jahre haben gezeigt, dass die Gründe für sämtliche Zusammenbrüche in internen Risiken zu finden waren.

Minimierung und Strategie

Der nächste Schritt liegt in der Bewertung der Risiken. Dazu muss man bei jedem Risiko die Wahrscheinlichkeit eines Eintretens ermitteln. Auch muss sich das Unternehmen bewusst machen, welcher Schaden bei Eintreten des Risikos entsteht. Dann werden Strategien für die Minimierung des Risikoeintritts festgelegt. Dies kann anhand angepasster Kontrollmassnahmen oder zusätzlichen Versicherungen geschehen. Ebenso werden Massnahmen festgelegt, welche umgesetzt werden, wenn das Risiko eintritt. Dabei macht es Sinn, sich vor allem auf die wahrscheinlichsten Risiken zu konzentrieren. Auf diese gilt es am umfassendsten vorbereitet zu sein.

Was wäre wenn?

Mit der Grundlage, die das Risikomanagement bietet, kann man dann weitere Massnahmen treffen, wie beispielsweise das Business Continuity Management (BCM). BCM steht für Kontinuitäts- oder Weiterführungsmanagement. Dabei betrachtet es nicht nur die unmittelbare Ereignisbewältigung, sondern auch nachgelagerte Aspekte bis zu dem Zeitpunkt, an dem sich der Vollbetrieb wieder eingestellt hat. Jedes Risiko wird im BCM so betrachtet, als wäre es bereits eingetreten. Der Einfluss des Risikoszenarios auf verschiedene Faktoren wird ermittelt; dazu gehören der Ruf des Unternehmens, die finanzielle sowie die gesetzliche Lage. Kurz gesagt überlegt man sich, was alles unternommen werden muss, um den Schaden zu begrenzen.

Better safe than sorry

Bei Risikomanagement sowie BCM handelt es sich um komplexe Unterfangen. Daher lohnt es sich, externe Hilfe von Experten zu holen, sich aber gleichzeitig auch selbst umfassend zu informieren. Eine externe, neutrale Partei ist eine wertvolle Schlüsselfigur, wenn es darum geht, Risiken effektiv zu ermitteln und richtig einzuschätzen. So steht einer effektiven Vorbereitung nichts mehr im Wege – komme, was wolle.

Text Fatima Di Pane

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