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Krankheit Gesundheit

Die Rheuma-Bürde

07.06.2014
von SMA

Rheuma ist eine Krankheit, die viele betrifft und einschneidende Einschränkungen im Alltag mit sich bringt. Wird die Krankheit früh erkannt und behandelt, besteht noch Handlungsspielraum.

«Rheuma» ist den meisten Menschen ein Begriff. Welche Krankheit sich dahinter verbirgt, und vor allem wie stark sie Betroffene einschränkt, ist hingegen oftmals unklar. Ganz generell versteht man unter «Rheuma » unerklärliche, schmerzhafte Symptome und Erkrankungen der Muskeln, Knochen, Sehnen, Bänder sowie der Gelenke. Nebst starken Schmerzen leiden Patienten an Knirschgeräuschen, Deformationen und Bewegungsschwierigkeiten. Wie bei der Arthrose können Überbelastungen zu einer Krankheit führen. Aber auch andere Auslösefaktoren sind möglich, beispielsweise Erkältungen, erbliche Krankheiten, Krankheitserreger wie Viren oder Bakterien oder Stoffwechselstörungen. In der Schweiz leidet rund ein Fünftel der Bevölkerung unter Rheuma, jeder Fünfzigste ist gar von einem schweren Krankheitsbild betroffen. Entgegen der allgemeinen Vorstellung tritt Rheuma nicht nur bei älteren Menschen auf, sondern kann auch jüngere Personen betreffen. Dies ist laut Rheumaliga Schweiz zwar eher selten der Fall, doch gerade Jüngere tun sich besonders schwer mit dem Umgang mit der Krankheit. Es gibt für sie darum eine Selbsthilfegruppe: jungemitrheuma.ch.

Bei Verdacht auf eine rheumatische Erkrankung sollte schnellstmöglich ein Arzt aufgesucht werden, da sich der Krankheitsverlauf bei einer rechtzeitigen Erkennung besser beeinflussen lässt. Bei einer entsprechenden Diagnose werden Patienten an eine Fachärztin oder einen Facharzt für Rheumatologie überwiesen. Die moderne Behandlung von Rheuma arbeitet mit einer Kombination von verschiedenen Methoden: Wichtig sind einerseits die richtigen Medikamente, andererseits auch Physio- und Ergotherapie. Daneben kann eine richtige Ernährung oder auch Komplementärmedizin zu einer Linderung führen.

Niemand ist seinem Schmerz hilflos ausgeliefert.

Mit dem Schmerz leben lernen

Für viele Betroffene ist ein Leben mit Schmerzen eine Tatsache. Die Rheumaliga Schweiz hat darum einen Ratgeber mit dem Titel «Rheumaschmerzen aktiv lindern» herausgegeben, den man unter rheumaliga-shop.ch beziehen kann. Klar ist: Chronische Schmerzen können unendlich frustrieren. Doch niemand ist seinem Schmerz hilflos ausgeliefert, heisst es im Begleitschreiben zum Ratgeber. Diese Erkenntnis zu vermitteln, sei ein wichtiges Anliegen des Buches. Es zeigt, wie Schmerz entsteht und welche komplexen Zusammenhänge ihm zugrunde liegen. Das Wissen um diese Zusammenhänge sei der Schlüssel zu einer ganzheitlichen Schmerzbehandlung. Sie umfasst medizinische Schmerztherapien, psychologische Behandlungsformen und ein Bewegungstraining. Schmerz wird erst im Gehirn wahrgenommen und hier mit unangenehmen Gefühlen und bestimmten Körperreaktionen wie Herzrasen, Schweissausbruch und Ähnlichem verknüpft.

Erst durch die zentrale Schmerzverarbeitung kann man spüren, wie intensiv der Schmerz ist und in welchem Masse erträglich. Im Gehirn fällt dann auch die bewusste Entscheidung, wie man auf Schmerz reagiert. Die Therapie chronischer Schmerzpatienten zielt deshalb neben der medikamentösen Behandlung auch darauf ab, die Schmerzwahrnehmung im Gehirn durch positive Erfahrungen und Reize zu verdrängen.

Jeder reagiert anders

Menschen gehen mit Schmerz sehr unterschiedlich um. Das hängt von vielen Faktoren ab: zum einen von den medizinischen Befunden und der Qualität der Behandlung, zum anderen von psychosozialen Einflussfaktoren wie der psychischen Gesundheit, bestimmten Einstellungsmustern und früheren Erfahrungen – beispielsweise, wie die Eltern mit Schmerz umgegangen sind. Die Lebens- und Arbeitssituation ebenso wie der kulturelle Hintergrund spielen eine weitere Rolle.

Text: Rainer Hofmann

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