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Corporate Social Responsibility

Jährlich verbrauchter Plastik umkreist viermal die Erde

17.12.2021
von SMA

Nachhaltigkeit umfasst ein riesiges Spektrum und beeinflusst viele Bereiche. «Fokus» hat einige Not-So-Fun Facts rund um das Thema Nachhaltigkeit zusammengetragen. Im Folgenden ein Überblick.

Fast Fashion

Als drittgrösste Industrie trägt die Bekleidungsproduktion mehr zum Klimawandel bei als die internationale Luft- und Schifffahrt zusammen. Vor allem die Bekleidungsabfälle und die Produktion wirken sich negativ auf das Klima aus. Die Herstellung einer Jeans verursacht so viele CO2-Emissionen wie eine Autofahrt von ca. 130 Kilometern.

Zwei der schlimmsten Begleiterscheinungen der Fast-Fashion-Industrie sind Überproduktion und Überkonsum. Verbrauch und Produktion haben sich in den letzten 20 Jahren verdoppelt, gleichzeitig behalten die Konsumenten die Kleidung nur halb so lange. Unglaubliche 100 Milliarden Kleidungsstücke werden jedes Jahr produziert, das sind 14 Kleidungsstücke pro Menschen auf der Erde.

Von fünf gekauften Kleidungsstücken landen drei innerhalb eines Jahres nach dem Kauf wieder auf dem Müll. 2019 hat der «State of Fashion Report» ergeben, dass eine von drei Personen ein Kleidungsstück, das ein-, zweimal getragen wurde, als alt betrachtet. Durchschnittlich werden Fast-Fashion-Kleidungsstücke nach sieben oder achtmal tragen wieder ausrangiert.

In Europa werden im Schnitt jährlich pro Person 65 bis 70 neue Kleidungsstücke gekauft.

Soziales

Der Begriff «Moderne Sklaverei» ist nicht genau definiert, denn dazu gehören diverse Praktiken wie Zwangsarbeit, Schuldknechtschaft, Zwangsprostitution, Zwangsheirat und auch Menschenhandel.

Laut der Stiftung «Walk Free» leben heute 36 Millionen in Verhältnissen moderner Sklaverei. Das sind mehr als viermal so viele Menschen wie die Schweiz Einwohner:innen hat. Die meisten dieser «Modernen Sklaven» arbeiten in der Lieferkette westlicher Marken, wie der Fast-Fashion-Industrie.

Jährlich werden ungefähr 1,2 Millionen Kinder entführt, um im Bergbau, in der Landwirtschaft, in Fabriken, bei bewaffneten Konflikten oder in der kommerziellen Sexarbeit zu arbeiten.

Insgesamt sind weltweit 152 Millionen Kinder Opfer von Kinderarbeit. Davon sind 88 Millionen Jungen und 64 Millionen Mädchen.

Ernährung

Bei einer Umstellung auf vegetarische Ernährung könnten 63 Prozent der weltweiten landwirtschaftlichen Emissionen gesenkt werden. Bei veganer Ernährung gar bis zu 70 Prozent.

Foodwaste ist nicht nur eine enorme Verschwendung von Nahrungsmitteln, sondern auch aus dem Fenster geworfenes Geld: Ein durchschnittlicher Vierpersonenhaushalt gibt jährlich 2000 Franken für Essen aus, das er wegwirft, statt zu verspeisen.

Strom

Jede Person produziert heute 100 000 Mal so viel Licht wie vor 300 Jahren.

Ganze 15 Prozent des weltweiten Stromverbrauchs wird durch die Beleuchtung verursacht.

Bei einer Umstellung auf LED-Lichter wird 90 Prozent weniger Energie verbraucht. LEDs halten zudem viel länger als herkömmliche Glühbirnen.

Die Menschheit könnte ca. 110 Milliarden Franken einsparen, wenn alle Menschen der Welt auf energieeffiziente Glühbirnen wechseln würden.

Papier

Gedruckte oder elektronische Zeitung? Im Schnitt ist die Gesamtumweltbelastung beim elektronischen Lesen geringer als beim gedruckten. Das Verhältnis kann sich aber drehen, denn wenn die Zeitung einmal gedruckt ist, kann sie beliebig oft gelesen werden, ohne Emissionen zu verursachen.

Online nimmt der Umweltschaden auf Dauer zu. Es gilt darum die Regel, wenn eine Zeitung von mehr als drei Leuten und länger als eine halbe Stunde lang gelesen wird, ist sie ökologischer als eine elektronische.

Wenn eine Tonne Papier recycelt wird, spart man 2585 Liter Öl, 26 498 Liter Wasser und 2,5 Meter Raum zum Deponieren. Das Recyceln derselben Tonne bewahrt 17 Bäume vor der Abholzung.

Plastik

Plastiktüten und Styroporbehälter zersetzen sich nur sehr langsam. Der Prozess kann tausende von Jahren dauern. Das führt zu Verschmutzung von Boden und Wasser und zum Tod zahlreicher Meerestiere.

Bei internationalen Küstensäuberungen lassen sich dann auch am häufigsten Plastiktüten und -flaschen finden. Dazu kommen noch weitere Plastikwaren wie Lebensmittelverpackungen, Zigarettenstummel, Rührstäbchen, Strohhalme und Plastikdeckel.

Von 300 Millionen Tonnen Plastik wird ein Drittel schon kurz nach dem Gebrauch weggeworfen. Nicht gerade ein kleiner Teil findet den Weg in die Gewässer.
Die Donau beispielsweise transportiert jeden Tag gut vier Tonnen ins Meer. In einem Kubikmeter des Donauwassers sind sogar mehr Plastikteilchen als Fischlarven vorzufinden.

Wenn man all den Plastik zusammenklebt, der jährlich weggeworfen wird, würde dieser viermal die Erden umkreisen.

Abfall

Der Mount Everest ist mit seinen 8849 Metern der höchste Berg der Welt. Er ist aber auch die höchste Müllkippe der Welt. Trotz diverser Putzaktionen liegen auf dem Himalaya-Riesen mehr als 50 Tonnen Abfall, der von verschiedensten Expeditionen zurückgelassen wurde.

Mit dem Internetzeitalter ergaben sich neue Probleme mit der Produktion von Elektroschrott wie PCs, Laptops und Mobiltelefonen.

2016 wurden beispielsweise fast 45 Millionen Tonnen Elektroschrott erzeugt. Das ist ungefähr die Grösse von 4500 Eiffeltürmen.

Wasser

Für die Herstellung von abgefülltem Wasser wird pro Flasche ungefähr sechsmal so viel Wasser benötigt, wie in der Flasche enthalten sind.

Wird der Wasserhahn beim Zähneputzen angelassen, werden ungefähr 21 Liter Wasser verschwendet.

Innerhalb einer viertelstündigen Dusche werden ca. 160 Liter Wasser verbraucht. Das ist der Wasserbedarf einer Person für etwa 55 Tage, wenn jeden Tag ungefähr drei Liter getrunken werden.

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