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Supply Chain Management IT

Supply-Chain-Management wird zur ERP-Aufgabe

10.06.2022
von SMA

Insbesondere mittelständische Produktionsbetriebe stehen unter Lieferkettendruck. Denn der Einkauf und die Beschaffung haben sich in den letzten 24 Monaten massiv verändert.

Die Auswirkungen der Coronapandemie, Rohstoffmangel und Lieferengpässe haben aufgezeigt, dass eine Digitalisierung auch für den Bereich Supply-Chain-Management und Einkauf dringend notwendig ist: «Der Vertrieb und Einkauf sind meist weit voneinander entfernt, haben aber analoge Herausforderungen: den besten Preis erzielen bei zugleich rechtzeitiger Lieferung. Das gilt für die Anlieferung der Rohstoffe bis zum Ausliefern der Erzeugnisse eines Betriebes.

Daher sind präzise Kalkulation und zielsicheres Management über eine ERP-Lösung notwendiger denn je», sagt Christian Biebl, Geschäftsführer von Planat. Der mittelständische Softwarehersteller ist seit mehr als 40 Jahren auf den produzierenden Mittelstand fokussiert und bietet eine Standardsoftware und ERP-Plattform, welche alle wesentlichen Prozesse in einem Unternehmen steuern und optimieren kann.

Silos abschaffen

Viele kleine und mittlere Unternehmen arbeiten noch immer mit Silos – Datenbanken, Excel-Dateien und unterschiedlichen Subsystemen. Dort liegen wertvolle Daten, oftmals vor dem Auge anderer verborgen und nicht nutzbar für die Planung oder für wichtige Prozesse wie Verhandlungen mit Lieferanten oder die Angebotserstellung für Kunden. Schon vor der Coronapandemie traten diese Ineffizienzen der Eigenbau- Silos zutage. So wurden Bestandspuffer künstlich aufgestockt und Informationsverzögerungen verursacht.

Listenpreise sind heute nicht mehr relevant, sondern Kosten und Verfügbarkeit sind in Einklang zu bringen.

Hinzu kommt: Je mehr einzelne Systeme, desto höher sind die Kosten für deren Betrieb und Wartung. Längst ist die Situation in Anbetracht knapper Kalkulationen nicht mehr üppig genug, dass diese Gelder ausgegeben werden können. «Supply-Chain-Workflows müssen Teil einer kollaborativen Plattform sein, die keine Silos kennt und produktions-, abteilungs- und unternehmensübergreifend den Austausch ermöglicht. Damit ERP als Kern eines Unternehmens gelten kann, kommt kaum eine andere Plattform in Frage», erklärt Biebl.

Lieferkettenoptimierung als Chance sehen

Aufgrund von Materialengpässen und der Coronapandemie leiden manche Unternehmen seit Monaten, und vermehrt fragen sich Entscheidunsträger:innen, ob sie künftig weiter auf die alten Lieferant:innenbeziehungen und Logistikketten setzen sollen. Viele analysieren und bewerten Zulieferer, Transitzeiten und das eigene Bestell- und Beschaffungsmanagement neu. «Listenpreise sind heute nicht mehr relevant, sondern Kosten und Verfügbarkeit sind in Einklang zu bringen.

Und immer mehr wird auch das direkte Geschäft – Direct to Consumer – interessant, anstatt sich auf bekannte Vertriebs- und Beschaffungswege zu verlassen», sagt Biebl. Wer diesen Kanal noch nicht optimiert hat, dem kann die Konkurrenz schnell davonlaufen. Eine besondere Rolle spielt dabei die Losgrösse 1 – also das Geschäft mit Produkten on demand in Einzelauflage. Und spätestens dabei ist die Prozessoptimierung per ERP unumgänglich – denn dieses Geschäftsmodell funktioniert nur mit effizienten, schnellen und agilen Abläufen innerhalb von Produktion und Verwaltung.

Social Media nutzen

Für Unternehmensbereiche wie Communications, Marketing und Sales gehört es heutzutage wie selbstverständlich dazu, sich aktiv auf sozialen Plattformen zu zeigen. Der Nutzen ist für Unternehmen vielfältig: Communications und Marketing steigern die Bekanntheit und somit die Attraktivität sowohl für auftraggebende Firmen als auch für (potenzielle) Angestellte, wie das Fachmagazin Technik-Einkauf.de schreibt. Die Vertriebsabteilung erweitert über soziale Medien den Kundenstamm und damit die Möglichkeit, Produkte zu verkaufen. Wenn die Nutzung von B2B-Social-Media für die Verkaufsseite bereits selbstverständlich in Unternehmen integriert ist, warum dann nicht auch im Einkauf? Warum eigentlich wird in B2B-Social-Media nicht aktiv nach Lieferanten gesucht, obwohl es auf diesem Marktplatz von potenziellen Lieferanten nur so wimmelt?

#SocialProcurement

Eine Recherche auf LinkedIn ergab sehr schnell, dass es zur Lieferant:innen-Suche bislang weder eine systematische Vorgehensweise gab noch Einkäufer:innen im Allgemeinen aktiv über Suchposts ihren Bedarf kundtun. So entstand die Idee, eine Initiative für den Einkauf auf sozialen Medien zu starten, um das Potenzial von B2B-Social-Media auch für den Einkauf bestmöglich auszuschöpfen. #SocialProcurement (sprich: Hashtag Social Procurement) war geboren. Es wird viel über die Wichtigkeit von Sozialunternehmen gesprochen. Und noch mehr über das Thema «Nachhaltige Beschaffung». Jetzt müssen den vielen Worten aber Taten folgen. Denn nur wenn Sozialunternehmen Geschäfte machen und deren Produkte und Dienstleistungen von anderen Unternehmen gekauft werden, können sie am Markt bestehen und damit einen Beitrag zu nachhaltigerem Wirtschaften leisten.

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