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Gesundheit

Mundhygiene: Der Mund als Tor zum Körper

19.07.2021
von SMA

Eine mangelnde Mundhygiene kann sich auf den ganzen menschlichen Körper auswirken.

Während der letzten paar Jahre ist das Interesse an möglichen Zusammenhängen zwischen der Mund- und Körpergesundheit gewachsen: Früher hätte ein Arzt bei einer vermuteten Herzerkrankung niemals einen Zahnfleischspezialisten zu Rate gezogen. Ganz anders heute: Zahnfleischerkrankungen sind Infektionen des Gewebes, das die Zähne stützt. Sie werden hauptsächlich durch Bakterien verursacht, die sich im Zahnbelag, der Plaque, ansammeln. Bei Menschen, die anfällig für Zahnfleischerkrankungen sind, reagiert der Körper sehr sensibel auf diese Bakterien im Zahnfleischbereich und verursacht dadurch Entzündungen. Das körpereigene Immunsystem stemmt sich gegen die sich ausbreitenden Bakterien und schwächt so die Knochen und das Bindegewebe, welche die Zähne an Ort und Stelle halten. Das Ergebnis der intensiven Zahnfleischentzündung ist, dass sie auch den Blutkreislauf beeinflusst und die Blutgefässe in Herz und Gehirn über einen langen Zeitraum allmählich schädigt. Bakterien, die aus dem Mund in die Blutbahn gelangt sind, heften sich an die Blutplättchen und reisen so durch den gesamten Körper. Blutgerinnsel können sich bilden und den Blutfluss zum Herzen oder zum Gehirn unterbrechen, wodurch ein Herzinfarkt oder ein Schlaganfall ausgelöst wird. Herzerkrankungen sind weltweit die häufigste Todesursache bei Männern und Frauen, wie das Internetportal Dentnet schreibt.

Prävention ist alles

Weltweit hat die Schliessung von Zahnarztpraxen wegen der Covid-19-Pandemie zu einer Zunahme von zahnmedizinischen Problemen geführt. Einerseits verschlimmerten sich Zahnschäden, die während des Lockdowns nicht behandelt werden durften. Andererseits verschoben manche Patient:innen den Kontrollbesuch beim Zahnarzt, weil sie sich vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus fürchteten. Dies hat zur Folge, dass Patient:innen nun vermehrt unter fortgeschrittener Karies und Zahnfleischerkrankungen leiden. Die World Dental Federation (FDI) spricht gar von einem weltweiten zahnmedizinischen Desaster infolge der Pandemie. Für die Schweiz gilt diese Aussage jedoch nicht: «Die Schweiz ist ein Sonderfall, sowohl im globalen als auch im europäischen Vergleich», sagt der FDI-Präsident Gerhard Seeberger. «Die Mundgesundheit der Bevölkerung ist dank des jahrzehntelang angewandten Vorsorgekonzeptes auf einem deutlich höheren Niveau als in den meisten europäischen Ländern und der Vergleich mit Ländern ausserhalb Europas ist gar nicht möglich.» Zudem sei die Situation in der Schweiz auch in Bezug auf die Wiederaufnahme der Praxistätigkeit ein Sonderfall. In der Schweiz durften die Zahnärztinnen und Zahnärzte nach sechs Wochen fast alle Tätigkeiten wieder ausführen. Trotzdem ist es wichtig, dass auch die Schweizerinnen und Schweizer weiterhin auf sorgfältige Mund- und Zahnpflege achten und die zahnärztliche Kontrolle nicht ausfallen lassen. Prävention ist alles.

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