eine hypnotiseuring hypnotisiert einen mann  einem pendel während einer hypnosetherapie.
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«Ich helfe Menschen dabei, die Ursachen ihrer körperliche oder emotionalen Leiden zu identifizieren und aufzulösen»

21.12.2023
von SMA

Das menschliche Bewusstsein wird oft mit einem Eisberg verglichen, da der Grossteil der Psyche (rund 80 Prozent) «unter Wasser» verborgen liegt. Man nennt dies das Unterbewusstsein. Und dieses hat enorme Auswirkungen auf unser Handeln sowie unsere Gesundheit. Mithilfe der Hypnosetherapie lässt sich das Unterbewusstsein erforschen, wodurch man unentdeckte Traumata lösen, die eigenen Handlungen besser nachvollziehen sowie das Wohlbefinden steigern kann.

Ivana Nikolic,Dipl. Hypnose­therapeutin und Mitglied National Guild of Hypnosis (NGH)

Ivana Nikolic
Dipl. Hypnose­therapeutin und Mitglied National Guild of Hypnosis (NGH)

Frau Nikolic, viele Leserinnen und Leser haben wahrscheinlich noch nie eine Hypnosetherapie in Anspruch genommen. Wie kommen Ihre Kundinnen und Kunden zu Ihnen?

Ich poste viel auf Instagram, weswegen mich viele Kundinnen und Kunden durch meine Videos bereits kennen und Vertrauen zu mir aufbauen konnten. Andere Klientinnen und Klienten finden meist über die Website den Weg zu mir. In beiden Fällen bildet das telefonische Vorgespräch die Basis der Behandlung. Durch diesen Austausch kann ich mir ein Bild von meinem Gegenüber machen, die Leute gut abholen und bereits einschätzen, welche Bedürfnisse, Nöte oder gar Ängste adressiert werden sollten. Anschliessend wird dann die erste Sitzung vereinbart.

Wie läuft eine solche Sitzung ab und wie lange dauert sie?

Normalerweise nimmt die erste Therapiesitzung zwischen zwei und drei Stunden in Anspruch. Mir ist es dabei wichtig, dass wir in dieser Zeit möglichst viele Themen behandeln. Die erste Stunde dient der Vorbereitung: Man lernt sich gegenseitig kennen und ich erkläre den Ablauf sowie die Funktionsweise der Hypnose und des Unterbewusstseins. In dieser Phase behandeln wir auch allfällige Fragen und Ziele der Klientin oder des Klienten. Zu den essenziellen Aufgaben gehört hierbei das Bestimmen der Ist-Situation: Wie sieht sich die Person selbst? Wie gut schläft sie? Nimmt sie Medikamente? Solche und weitere Fragen werden geklärt. Dann geht es darum, die Vergangenheit anzuschauen: Was hat dieser Mensch erlebt und wie beurteilt er diese Erfahrungen? Alle diese Aspekte decken wir in der ersten Stunde ab.

Was folgt danach?

Anschliessend nimmt die Person im bequemen Sessel Platz. Innerhalb von zehn Minuten versetze ich sie mithilfe bestimmter Atemübungen in eine Trance, die Augen hält sie dabei geschlossen. Sie befindet sich von da an in einem Dämmerzustand, der es erlaubt, das Unterbewusstsein besser zu erforschen. Anders als es im Fernsehen oft dargestellt wird, ist eine Person in diesem Zustand aber weder willenlos noch vollkommen weggetreten. Sobald der Zustand der Trance erreicht ist, beginnt die Vergebungsarbeit.

Was kann man sich unter «Vergebungsarbeit» vorstellen?

Viele Traumata, die wir erleben, stammen aus unserer Kindheit und/oder der Jugend. Um diese Erlebnisse zu überwinden, verschliessen wir unser Herz. Doch diese traumatischen Erfahrungen bleiben an uns haften und werden tief in unserem emotionalen Rucksack verstaut. Mit der Zeit wird dieser immer schwerer und damit belastender. Um ihn zu leeren und damit Erleichterung zu erlangen, müssen wir unserem alten Ich sowie denjenigen Personen vergeben, die wir meist unbewusst mit uns herumtragen.

Wie erreicht man das?

Ich arbeite mit Visualisierungen. Man stellt sich zum Beispiel vor, dass eine Person, die einen in der Vergangenheit verletzt hat, vor einem auf dem Stuhl sitzt. Und obschon sich dieser Mensch direkt vis-à-vis befindet, ist man dennoch sicher vor ihm. Diese Auseinandersetzung ist wichtig für die Heilung des «inneren Kindes». Dabei handelt es sich um unser kindliches Ich von früher. Die Existenz dieses inneren Kindes überhaupt anzuerkennen, ist für manche Menschen bereits schwierig, da sie glauben, über gar keine Traumata zu verfügen. Doch man muss realisieren, dass in uns selbst dieses innere Kind lebt, das Heilung und Liebe benötigt. Mit diesem Kind treten wir im Rahmen der Hypnose in Dialog. Genau dabei unterstütze ich meine Klientinnen und Klienten.

Wie manifestieren sich ein schwerer mentaler Rucksack beziehungsweise ein verletztes inneres Kind?

Dies kann sich auf viele Arten niederschlagen. Manche Menschen wachen mitten in der Nacht auf und bekommen kaum Luft, sprich, sie erleiden eine Panikattacke. Im Rahmen der Hypnosetherapie unternehmen wir eine Rückführung in die Vergangenheit und eruieren, wo und wann dieses Problem zum ersten Mal aufgetreten ist beziehungsweise wann das Gefühl, das man dabei empfindet, erstmals auftrat. Diese Rückführung geschieht über einen Countdown mit kontrolliertem «Schockmoment».

Schockmoment?

Das klingt sehr dramatisch, aber es handelt sich nur um eine kleine Geste wie ein sanftes Klopfen auf die Stirn. Im Zusammenspiel mit dem Countdown wird man in die Situation zurückgeführt, in der das heutige Unbehagen gründet. Diese Regression führen wir so lange durch, bis wir die gröbsten Themen durchgearbeitet haben. Je nach Schwere der Störung kann eine zweite oder dritte Sitzung notwendig werden, nicht selten reicht aber bereits eine aus. Zum Schluss einer jeden Sitzung, nachdem wir das Energiesystem reaktiviert und für Stabilität sowie Sicherheit gesorgt haben, machen wir noch eine Trance-Reise zu einem Kraftort. Meist führt der Weg in den Wald, doch wenn eine Klientin oder ein Klient das wünscht, kann es auch ein Strand, ein winterlicher See oder etwas Ähnliches sein.

Innerhalb von zehn Minuten versetze ich sie mithilfe bestimmter Atemübungen in eine Trance, die Augen hält sie dabei geschlossen. Ivana Nikolic

Wie und warum sind Sie zur diplomierten Hypnosetherapeutin geworden?

Ich arbeitete ursprünglich als Pflegefachfrau und war lange in Spitälern tätig, darunter auch in Psychiatrien. Dort kam ich unter anderem in Kontakt mit dementen Personen und psychisch angeschlagenen Kindern. Diese Begegnungen waren sehr intensiv und ich realisierte dadurch, dass ich mir gerne neues Wissen aneigne und eng mit Menschen zusammenarbeite. Die westliche Schulmedizin erachte ich zwar als essenziell, bin aufgrund meiner Erfahrungen aber auch der Ansicht, dass sie nicht alles abdeckt. Gerade die Ebene des Unterbewusstseins wird durch sie nicht behandelt. Das ist schade, denn ein Trauma kann zum Beispiel der Auslöser sein für ein ansonsten unerklärbares Rückenleiden. Der Wille, diese Zusammenhänge zu erkennen und meinen Klientinnen und Klienten dabei zu helfen, ihre Leiden zu lindern, brachte mich dazu, die Ausbildung zur Hypnosetherapeutin zu absolvieren.

Für wen ist eine Hypnosetherapie besonders geeignet?

Eigentlich für alle Menschen mit psychischen Themen, darunter Angstund Panikstörungen. Sie kann auch bei chronischen Störungen helfen, die sich durch Symptome wie Zähneknirschen oder Hautausschläge manifestieren. Es ist jedoch äusserst wichtig, dass vor einer Hypnosesitzung eine medizinische Abklärung erfolgt, insbesondere bei chronischen Beschwerden wie Blasenentzündungen und chronischen Schmerzen in Gelenken oder dem Rücken.

Ist eine Hypnose auch bei Kindern möglich – und wenn ja, ab welchem Alter ist dies ratsam?

Eine Hypnosetherapie kann für Kinder absolut sinnvoll sein und ist bereits ab einem Alter von vier Jahren möglich. Junge Menschen werden heute schon früh mit zahlreichen emotionalen Themen konfrontiert und erleben erhebliche Herausforderungen im Zusammenhang mit ihrem Selbstwertgefühl. Ich betone daher auch immer wieder, dass die Eltern in diesem Zusammenhang eine entscheidende Rolle spielen. Denn Kinder sind häufig ein Spiegelbild ihrer Eltern. Bevor man also die Kleinen zur Hypnosetherapie schickt, kann es sinnvoll sein, wenn zuerst die Eltern selbst ihre eigenen Bedürfnisse und Themen überprüfen. Ich lade Eltern daher herzlich dazu ein, mich zu besuchen und gemeinsam in ihren emotionalen Rucksack zu blicken.

Weitere Informationen unter hypno-heart.ch und @hypnoheart

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Über die Therapeutin

Ivana Nikolic ist diplomierte Hypnosetherapeutin und Mitglied der National Guild of Hypnosis (NGH).

Sie hat jahrelang als Pflegefachfrau HF in verschiedenen Spitälern und Psychiatrien gearbeitet. Weil ihr dort oftmals die Möglichkeit fehlt, um die wahre Ursache für verschiedene Leiden herauszufinden, begann sie, sich im Feld der Hypnosetherapie zu professionalisieren. Ihr Credo: Wenn man sich mit der Anamnese einer Patientin oder eines Patienten auseinandersetzt, dann merkt man, dass sehr viele mentale und körperliche Beschwerden oftmals aus unverarbeiteten Themen aus der Vergangenheit entstehen und sich dann meist unbewusst im Körper manifestieren. Diese zu adressieren und aufzulösen, erachtet Ivana Nikolic als ihre Mission.

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