skifahrer im pulverschnee. symbolbild schneesicherheit
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Schweiz Winter

Endlich Schnee!

02.12.2023
von SMA

Schnee hat eine magische Faszination, der sich auch Sommerliebhaber nicht entziehen können. Wenn Frau Holle Stadt und Land mit ihrer weissen Pracht zudeckt, hüpft das Herz. Doch was, wenn Frau Holle streikt? Skigebiete tun ihr Möglichstes für Schneesicherheit.

Eine tief verschneite Landschaft, Eiszäpfen an Bäumen und Hausdächern, der Atem hinterlässt zarte Wölkchen in der klirrend kalten Luft: Es ist Winter! Doch nicht erst seit letzter Saison wissen wir: Es ist nicht selbstverständlich, dass in den Bergen natürlicherweise so viel Schnee liegt, dass Wintersportbegeisterte voll auf ihre Kosten kommen.

Alle, die schon länger auf Pisten unterwegs sind, wissen: Früher war es ganz normal, dass man mit den Ski ab und zu über einen Stein gefahren ist. Diese Zeiten sind vorbei, Pisten sind heute perfekt präpariert.

Wir erinnern uns an die Bilder von letztem Winter: ein Streifen weiss, rechts und links saftiges Grün – wenig winterlich. Dabei ist Europa enorm wichtig für den Skisport, denn ungefähr die Hälfte aller Skigebiete sind hier beheimatet. Doch wir müssen den Tatsachen ins Auge blicken: Die Klimaerwärmung wird nachhaltig dafür sorgen, dass Schnee zur Mangelware wird.

Garantierte Schneesicherheit dank technischer Beschneiung

Je höher die Destination, desto besser natürlich. Doch inzwischen reicht die geografische Lage alleine nicht aus für Schneesicherheit. An der technischen Schneeerzeugung führt kein Weg vorbei, möchte eine Skiregion ihren Gästen Winterspass garantieren. Dafür braucht es aber auch einige Voraussetzungen. So sind eine tiefe Temperatur und eine möglichst tiefe Luftfeuchtigkeit ideale Bedingungen für die technische Beschneiung. Einige Firmen haben sich inzwischen aber auf die Beschneiung im Grenztemperaturbereich spezialisiert, sodass der Einsatz der Anlagen schon bei wenigen Minustemperaturen möglich ist. Ausschlaggebend für die künstliche Schneeerzeugung ist die sogenannte Feuchtkugeltemperatur, also die Kombination aus Lufttemperatur in Grad Celsius und relativer Luftfeuchtigkeit in Prozent.

Wie funktioniert eine Schneekanone?

Die Schneekanonen produzieren mit einem starken Luftstrom und feinsten Wassertröpfchen technischen Schnee. Am häufigsten kommt dafür eine Propellerkanone zum Einsatz. Sie bläst aus zwei verschiedenen Düsenarten Wasser resp. Wasser-Druckluft. Dieses Wasser-Luft-Gemisch kühlt sich ab, und die kleinen Tröpfchen gefrieren: Es schneit.

Perfekt präparierte Pisten

Alle, die schon länger auf Pisten unterwegs sind, wissen: Früher war es ganz normal, dass man mit den Ski ab und zu über einen Stein gefahren ist. Diese Zeiten sind vorbei, Pisten sind heute perfekt präpariert. Ob Natur- oder technischer Schnee: Auf beiden Schneearten kann man mit Spass carven, wedeln und snowboarden. Technischer Schnee ist allerdings aufgrund seines höheren Wassergehalts anfälliger für Vereisungen, wenn die Sonneneinstrahlung gross ist. Dafür schmilzt der technisch erzeugte Schnee weniger schnell – und er macht Ski und Snowboard schneller.

Sport mit Zen-Faktor: Schneeschuhwandern

Doch es muss nicht immer die Piste sein! Wer den Schnee abseits von Menschenmassen geniessen möchte, schnallt sich Schneeschuhe an die Füsse. Ohne einzusinken durch den hüfthohen Schnee zu waten, dabei die steilsten Hügel zu erklimmen, durch ruhige Wälder zu ziehen und gefrorene Bäche zu überqueren, ist ein ganz besonderes Vergnügen. Schneeschuhwandern eignet sich für alle: Es braucht weder Vorkenntnisse noch eine besonders gute Kondition, und es passt für alle Altersgruppen. Bestens ausgeschilderte Schneeschuhtrails gibt es in fast allen Regionen der Schweiz: längere, kürzere, solche für Profisportler:innen und weniger anspruchsvolle für Familien. Wer sich einer Gruppe anschliessen will, findet zudem problemlos passende Tourenangebote.

Gut ausgerüstet machts doppelt Spass

In Sportgeschäften findet man die passende Ausrüstung. Schneeschuhe erst mal zu mieten, bevor man welche kauft, empfiehlt sich. Grundsätzlich wird zwischen Aluminium- und Kunststoff-Schneeschuhen unterschieden. Kunststoff ist sehr robust, aber auch schwerer. Mit dem leichteren Aluminiumschuh ist das Gehen auf Pulverschnee einfach, das Material eignet sich sehr gut für häufige Schneeschuhwanderer. Modelle aus Aluminium sind allerdings deutlich teurer.

Rasante Alternative: eine Hundeschlittenfahrt

Eine Fahrt mit dem Hundeschlitten ist nicht nur für die Vierbeiner ein Vergnügen! Schlittenhunde lieben es, mit Höchstgeschwindigkeit durch die winterliche Landschaft zu preschen – sie machen das Erlebnis hinten auf dem Schlitten unvergleichlich. Die Fahrt wird den Passagier:innen angepasst: gemütliche Familienfahrt, eine mehrtägige Tour oder Mondscheinfahrten stehen zur Auswahl. Schlittenhunde ziehen ein Gewicht, das bis zu zehnmal schwerer ist als ihr eigenes. Sie haben einen enormen Bewegungsdrang und suchen die Herausforderung. Nebst dem rasanten Vergnügen durch die winterliche Landschaft erfährt man viel über diese energiegeladenen Hunde und deren Geschichte. Ein Erlebnis für Gross und Klein!

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